Zwitternde Cannabis-Pflanzen – ein unerwartetes Ärgernis für viele Grower. Doch was genau bedeutet „Zwittern“ eigentlich, warum passiert es, und was kann man dagegen tun? In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen für Zwitterbildung bei Cannabis, wie du das Risiko minimieren kannst und was im Ernstfall zu tun ist. Locker, fundiert und verständlich erklärt – perfekt für Einsteiger und Fortgeschrittene.
Was bedeutet „Zwittern“ bei Cannabis?
Zwittern beschreibt bei Cannabispflanzen das gleichzeitige Auftreten männlicher und weiblicher Blütenmerkmale an einer einzigen Pflanze. Im Fachjargon spricht man von Hermaphroditismus. Diese Pflanzen können sich theoretisch selbst bestäuben – was beim Anbau von potentem, harzreichem Weed meist unerwünscht ist. Der Grund? Die Samenbildung reduziert sowohl die Qualität als auch den Ertrag.
Warum zwittern Cannabis-Pflanzen?
Zwitterbildung ist ein Stresssymptom der Pflanze – ein Überlebensmechanismus, um sich bei extremen Bedingungen trotzdem fortpflanzen zu können. Die Ursachen lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen:
1. Genetische Ursachen
Einige Sorten haben genetisch eine höhere Neigung zum Zwittern. Das betrifft vor allem:
- Unstabile oder schlecht gezüchtete Hybride
- Selbstblühende Sorten (Autoflowers) mit minderwertiger Genetik
- Pflanzen aus unbekannter oder ungesicherter Samenquelle
💡 Tipp: Greife auf etablierte Breeder mit gutem Ruf zurück. Beispielsweise:
- Dutch Passion
- Sensi Seeds
- Royal Queen Seeds
2. Umweltstress (Hauptursache bei Indoor-Grow)
Hier wird’s besonders spannend. Typische Stressfaktoren sind:
- Lichtlecks während der Dunkelphase (z. B. durch LED-Displays oder offene Türen)
- Temperaturschwankungen über 10 °C zwischen Tag und Nacht
- Luftfeuchtigkeit außerhalb des Optimalbereichs (40–60 %)
- Mechanische Verletzungen (z. B. durch zu hartes Training)
- Über- oder Unterdüngung
- Ernte-Stress (zu langes Blühen) – Pflanzen zwittern manchmal am Ende ihres Zyklus aus Selbstschutz.
Was kann man gegen Zwitterbildung tun?
✅ Vorbeugende Maßnahmen
- Wähle stabile Genetik: Kaufe nur Seeds von bekannten Breeders.
- Sorge für konstante Umweltbedingungen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtzyklen müssen stimmen.
- Vermeide Lichtstress: Prüfe die Growbox regelmäßig auf Lichtlecks!
- Sanftes Training der Pflanzen: Lieber schonend biegen und anbinden (Low Stress Training), anstatt sie stark zu belasten oder zu verletzen wie beim Supercropping.
- Beobachte deine Pflanzen regelmäßig: Vor allem in der Blütephase täglich auf männliche Merkmale kontrollieren.
❌ Wenn es passiert ist – was tun?
- Einzelne männliche Blüten (Bananen genannt): Sofort entfernen! Diese erscheinen oft mitten in weiblichen Buds.
- Starker Hermaphroditismus: Leider hilft oft nur das Entfernen der Pflanze, um die restlichen Damen zu schützen.
- Samen in den Buds? Weed mit Samen ist nicht giftig, aber weniger potent und beim Rauchen unangenehm. Für Extrakte kann es trotzdem brauchbar sein.
Fazit: Zwitter vermeiden heißt Qualität sichern
Zwitterbildung bei Cannabis ist frustrierend, aber meist vermeidbar. Der Schlüssel liegt in stabiler Genetik und einem stressfreien Umfeld. Wer seine Pflanzen liebevoll pflegt und auf ihre Bedürfnisse achtet, wird mit saftigen, harzigen Blüten belohnt – ganz ohne Samen und Überraschungen.