Rote Stängel bei Cannabispflanzen: Ursachen, Bedeutung und Tipps

Ob du zum ersten Mal anbaust oder bereits mehrere Ernten hinter dir hast: Früher oder später entdecken viele Grower rote Stängel bei ihren Cannabispflanzen. Doch was hat es damit auf sich? Sind rote Stängel ein Warnsignal oder lediglich ein optisches Merkmal? In diesem Artikel erfährst du fundiert und praxisnah, was hinter roten Stängeln steckt und wann Handlungsbedarf besteht.

Was bedeuten rote Stängel bei Cannabis? Rötliche oder violette Verfärbungen an den Stängeln werfen schnell Fragen auf.

Die kurze Antwort lautet: Rote Stängel können sowohl genetisch bedingt als auch ein Hinweis auf Stress oder Nährstoffmangel sein.

Cannabispflanzen reagieren empfindlich auf ihre Umwelt, und ihre Stängel können deshalb als Indikator für verschiedene Faktoren dienen – von harmlos bis kritisch.

Häufige Ursachen für rote Stängel bei Cannabispflanzen

  1. Genetische Veranlagung Bestimmte Cannabissorten, vor allem mit Purple- oder Kush-Genetik, entwickeln von Natur aus rote oder violette Stängel. Solange die Pflanze gesund aussieht, normal wächst und keine weiteren Auffälligkeiten zeigt, besteht kein Grund zur Sorge.
  2. Phosphormangel Ein verbreiteter Grund für rötlich-lilafarbene Stängel ist ein Mangel an Phosphor. Dieser zeigt sich meist in Kombination mit:
  • Verfärbungen an Blattadern und Stängeln
  • Eingeschränktem oder verlangsamtem Wachstum
  • Dunklen, metallisch schimmernden Blättern

Ursache kann ein unausgeglichener pH-Wert sein, der die Nährstoffaufnahme behindert, obwohl genug Phosphor vorhanden ist.

  1. Temperaturstress Niedrige Temperaturen, insbesondere unter 18°C in der Nacht, können rote Stängel verursachen (vor allem durch die sinkenden Temperaturen im Wurzelbereich).
  2. Lichtstress Rote, pinke oder violette Stängel entstehen oft durch direkte Licht- oder UV-Strahlung, besonders bei starken Grow-Lampen (z. B. LEC). Die Pflanze schützt sich so vor zu viel Licht – ein natürlicher Abwehrmechanismus. Nur belichtete Bereiche verfärben sich, schattige Teile bleiben grün. Häufig bei Techniken wie Defoliation oder Manifolding. Solange die Pflanze gesund wächst und keine anderen Symptome zeigt, ist das völlig unbedenklich.
  3. pH-Wert und Nährstoffsperre Ein unausgewogener pH-Wert (optimal: 6,0–6,5 in Erde, 5,5–6,1 in Hydro-Systemen) kann zu einer Nährstoffsperre führen. Die Pflanze kann vorhandene Nährstoffe, insbesondere Phosphor, dann nicht mehr aufnehmen. In der Folge können rote Stängel auftreten.


Das Video zeigt: Die unteren Stängel/Petiolen sind grün, während die oberen, dem Licht ausgesetzten Bereiche rot verfärbt sind. Der Grund ist direkte Licht- bzw. UV-Strahlung – ein häufiger Auslöser für rote Stängel bei Pflanzen.

Wann sind rote Stängel ein Problem? Nicht jede Verfärbung erfordert sofortiges Eingreifen. Achte auf das Gesamtbild der Pflanze:

  • Unbedenklich: Gesunde Blätter, normales Wachstum, keine weiteren Symptome.
  • Handlungsbedarf: Wachstumsstörungen, schlaffe Blätter, Flecken oder andere Auffälligkeiten.

Was tun bei roten Stängeln? – Konkrete Empfehlungen

  • Überprüfe den pH-Wert des Mediums und passe ihn bei Bedarf mit pH-Up oder pH-Down an.
  • Stelle sicher, dass dein Dünger ausreichend Phosphor enthält, besonders in der Blühtephase.
  • Reduziere Stressfaktoren: optimiere Temperatur, Lichtintensität und Luftbewegung.
  • Beobachte die Pflanze über mehrere Tage, um zu erkennen, ob sich der Zustand verbessert.

Fazit: Rote Stängel bei Cannabis richtig einschätzen Rote Stängel sind nicht automatisch ein Alarmzeichen. Oft handelt es sich um harmlose genetische Merkmale. Treten jedoch weitere Symptome auf, kann ein Nährstoffmangel oder Umweltstress die Ursache sein. Mit einem geschulten Blick, geeigneten Düngemaßnahmen und stabilen Bedingungen lassen sich die meisten Probleme schnell beheben.

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